Reisedatum: 06.07.2022 - 06.07.2022
"Bitte beachten Sie, dass die in dem Reisebericht aufgeführten Einreisebestimmungen, Angaben zum Impfstatus oder auch Covid 19 Testnachweise, nur zum Reisezeitpunkt entsprechende Gültigkeit hatten. Über die aktuellen Einreisebestimmungen und Vorgaben zum Reiseziel, beraten wir Sie gerne!"Kreta ist die größte der griechischen Inseln; sie besitzt eine wildromantische Landschaft mit fast 2500 Meter hohen Bergen, tiefen Schluchten, malerischen Buchten und langen Stränden. Es gibt ruhige und weniger ruhige Orte, Olivenplantagen und Ausgrabungsstätten, Klosteranlagen und kultige Tavernen. Für jeden Geschmack ist etwas zu finden.In den Zeiten von Corona sind die üblichen Abläufe beim Reisen ein klein wenig anders als sonst. Als Geimpfter muss ich beim Check-In meinen Impfnachweis (im Handy über eine der verfügbaren Apps oder in Papierform) vorzeigen, die Nichtgeimpften ihren Testnachweis. Außerdem den QR-Code des Einreiseformulars (ich gebe zu, ich habe 15 Minuten für das Ausfüllen benötigt) und den Ausweis. Der Flug ist mit Sundair, restlos alle haben ihre Maske auf.Nach der Landung in Heraklion wird schnell und stichprobenartig vom Sicherheitspersonal des Flughafens der QR-Code für die Einreiseanmeldung geprüft. Gepäck geholt, am Serviceschalter gemeldet, im Transferbus sitzend = 45 Minuten. Auch hier, wie in allen öffentlichen Bereichen des Hotels, in Geschäften, Restaurants (nicht im Außenbereich), in Kirchen, Taxis und öffentlichen Bussen auf der Insel Kreta besteht Maskenpflicht.Nachdem unser Bus (man kann die Strecke mit einem gebuchten Privattransfer schneller zurücklegen) verschiedene Gäste an vier Hotels auf der Strecke nach Westen abgesetzt hat, erreichen wir nach circa 2 Stunden den Ort Rethymno und nah der Altstadt unser gebuchtes 4*Hotel „Kriti Beach“. Die Anmeldung geht fix „über die Bühne“, die Frau am Empfang spricht sehr gut Deutsch. Das Superior Zimmer mit Balkon und Meerblick ist nicht allzu groß und der Meerblick ist seitlich, was alles seine Richtigkeit hat. Dies muss jedoch bei Buchung bitte beachtet werden 😊Das Abendessen ist schmackhaft, für jeden Bauch gibt es am Buffet etwas zu finden. Am Buffet liegen Einweghandschuhe aus, die beim Tellerfüllen getragen werden müssen, was kontrolliert wird. Die Maske sowieso. Der Speiseraum ist klein und übersichtlich. Für das Hotel mit nur 94 Zimmern passt das hervorragend und ich erlebe in zwei Wochen weder Anstehen noch Geschubse.Über die in Rethymno vorhandene Küstenstraße, die den Ort vom langen Strand trennt und die rege befahren wird, gelangt man zum Sandstrand. Das „Kriti Beach“ bietet kostenlose Liegen und Schirm am breiten Strand an. Für die Gäste im Ort in anderen Unterkünften, die dies nicht haben, stehen zahlreiche Liegen und Schirme am Strand zum Mieten zur Verfügung. Stände mit Getränken und Eis sind auch vorhanden, ebenso diverse Wassersportmöglichkeiten. Das Mittelmeer ist im Übrigen um die komplette Insel herum sehr klar, das weiß ich schon von einer früheren Reise, als ich das Eiland einmal fast komplett umrundet habe und es hat sich seit damals nicht geändert.Der Vorteil vom „Kriti Beach“ ist nicht nur die, nur durch die Straße getrennte, Strandlage mit dem kostenlosen Equipment, sondern auch die fußläufige Nähe zur Altstadt, in die man nach 7 Minuten Fußweg eintauchen kann. Rethymno hat, neben dem noch weiter westlich gelegenen Chania, eine wunderschöne Altstadt, man sagt, mit venezianischem Flair. Gut, die Kanäle mit ihren Brücken fehlen, aber die teils pittoresken Altbauten können sich sehen lassen. Es gibt viele schmale Gassen mit hunderten kleinen Geschäften und vielen Tavernen, man kann hervorragend bummeln oder in den frei gelegenen Kneipen und Restaurants gemütlich essen und trinken. In den Fischgaststätten des alten Hafens aufgepasst – hier wird einem durchaus galant etwas empfohlen, was sich beim Bezahlen an ein 3-Sterne-Michelin Restaurant im wirklichen Venedig erinnern lässt. Ein kleiner Nachteil vom „Kriti Beach“ ist, dass der Straßenlärm nichts für Ruhesuchende ist. Dies erfährt man aber ja schon beim Auswählen eines Hotels und kann das, je nach Wunsch, steuern.Nun aber wieder zu Vorteilen: Niemand muss auf Kreta nur am Strand liegen!Im westlichen Teil der Insel empfehle ich eine Besichtigung von Chania, bequem vom Busbahnhof Rethymno aus mit öffentlichem Bus in einer Stunde zu erreichen. Die Fahrt endet am Beginn der Altstadt von Chania; dann einfach treiben lassen.Es gibt vom Reiseveranstalter auch organisierte Bustouren in alle Himmelsrichtungen. Man kann sich, das Straßennetz ist gut ausgebaut, auch für ein paar Tage einen Mietwagen nehmen, buchbar zu Hause im Reisebüro oder vor Ort.Von Rethymno aus bietet sich eine Tour nach Plakias im Süden an, mitten durch die wilde, raue Bergwelt. Plakias ist ein kleiner, fast noch ursprünglicher Ort am Meer zu Füßen der Berge. Dieser lässt sich mit einem Abstecher zum ebenfalls kleinen, nicht mehr so ursprünglichen Ort Agia Galini (früher ein Geheimtipp) und einem Besuch im Kloster Preveli verbinden.Oder, ein Tagesausflug zu dem ganz im Südwesten der Insel gelegenen, „karibisch“ genannten, rosafarbenen Lagunenstrand von Elafonisi. Zurück unbedingt die Westküstenstraße nehmen, die Bergpanoramen sind sehenswert.Außerdem gibt es zwei berühmte Soldatenfriedhöfe in der Nähe von Chania und das Kloster Arkadi nahe Rethymno, das bedeutendste Nationaldenkmal der Insel - hier fochten kretische Kämpfer (stolzer Blick, riesiger Schnurrbart, Patronengurt, Pistolen und Messer im Gürtel) einen ungleichen Kampf gegen die Soldaten des Osmanischen Reiches. Wer noch mehr Historisches mag, fährt in die über 4000 Jahre alte Ruinenstadt Knossos mit seinem berühmten minoischen Palast.Wer wandern möchte (und gut zu Fuß ist!), die berühmte Samaria-Schlucht bietet sich an und/oder die etwas leichtere Imbros-Schlucht; letztlich gibt es noch weitaus mehr Wandermöglichkeiten als diese beiden Schluchten.Und dann gibt es da noch in den Bergen das Dorf Spili mit seinem Löwenbrunnen, aus dem so erfrischendes und belebendes Wasser fließen soll, dass es einem Jungbrunnen gleichkommt. Solch lebenswichtige Dinge erfahre ich, natürlich, erst nach der Reise!Es gibt unzählige orthodoxe Kirchen mit farbenprächtigen Ikonenmalereien und zahlreiche einsame kleine Strände. Schmackhaften Honig gilt es zu probieren und vom Olivenöl zu kosten. Der Wein ist legendär, ebenso wie die Metaxa-Soße.Und, es gibt Erdbeben. Auf dieser Reise erlebe ich zwei kleinere davon. Es wackelt etwas, in Rethymno gibt es keine Schäden. Warum ich es erwähne? Wer gerne reist, will andere Kulturen und Landschaften kennenlernen, als er sie zu Hause täglich vorfindet. Und das beinhaltet Gegebenheiten wie Erdbeben, Vulkanausbrüche, Monsunregen, Waldbrände, Taifune und vieles andere mit, die es auf unserer so vielfältigen Erde häufig gibt. Nicht in Deutschland, wir haben Glück. Deswegen ist es auch immer wieder schön, nach einem wundervollen Urlaub nach Hause zu kommen.Doch irgendwann wird man unruhig und beginnt frohgemut wieder mit der Planung eines neuen Urlaubs.